Bestimmung "Versiegelter Flächen"
  Nutzung von Geodaten
Allgemein

Man benutzt immer häufiger den Begriff "Geodaten" um topographische Daten als Informationen in Handlungskonzepten zu beschreiben. Dabei werden Analysen und Recherchen unternommen, diesen abstrakten Daten einen Wert zuzuweisen. Die Nachfrage bestimmt dabei den Wert.

Wenn man heute über Geodaten spricht, meint man immer digitale Daten. Diese digitalen Daten werden mit Hilfe verschiedener Methoden ermittelt. Oft bedarf es einer zusätzlichen Analyse zur Optimierung der ermittelten Daten.

  • Wozu braucht man eigentlich diese Daten?
  • Wie kommt man zu diesen Daten und welche Daten sind überhaupt von Nutzen?

Solche und ähnliche Fragen stellen sich heute vermehrt in Kommunen, wenn es darum geht, Kosten zu beziffern.

Beispiel 1

(digitales Kataster)

Die Sachbearbeiterin im Bauamt braucht Informationen zum Bebauungszustand eines Grundstückes. Sie prüft in der Akte die analogen Planbestände. Ist der Katasterplan nicht aktuell, greift sie zur Bauakte. In der Regel ist die Bauakte im Archiv und sehr unübersichtlich.

Lösung:

Eine digitale Datenhaltung bringt hier Abhilfe. Moderne Geoinformationssysteme machen die Darstellung von Grundstücken und anderen raumbezogenen Informationen sehr einfach. Der Sachbearbeiter hat sofort den Überblick und verliert keine Zeit mit Suchaktionen.

Beispiel 2

(Altlastenkataster)

In einer Kommune halten Investoren nach geeigneten Gewerbeflächen Ausschau, können aber deren Wirtschaftlichkeit nicht abschätzen.

Lösung:

Der Aufbau eines Altlastenkatasters von Gewerbeflächen über ein Geoinformationssystem schafft Abhilfe. Die Kommune kann Gewerbeansiedlungen und Aufträge für die heimische Bauindustrie gezielt steuern und beschleunigen. Der Investor kann den Erwerb von Gewerbeflächen genau kalkulieren.

Beispiel 3

(hydraulische Berechnung)

Der Bauamtsleiter in einer Kommune weist neue Baugebiete aus und muss die Auslastung des Entwässerungsnetzes ermitteln. Über Mustergrundstücke werden den Einzugsgebieten des betroffenen Ortsteils Versiegelungsgrade zugewiesen. Es stellt sich heraus, dass Retentionsmaßnahmen getroffen werden müssen bzw. das Entwässerungssystem erweitert werden muss. Solche Maßnahmen sind mit hohen Kosten verbunden, die wiederum die Gebühren in die Höhe treiben.

Lösung:

Am Beispiel einer Gemeinde hat die Ermittlung der versiegelten Flächen (Flächen, die in den Kanal entwässern) einen weiteren Nutzen. Ursprünglich wurden die Daten zur Erhebung einer gesplitteten Abwassergebühr ermittelt (Steueramt). Nun können sie zur hydraulischen Berechnung herangezogen werden (Generalentwässerungsplan). Stellt man die eingangs ermittelten Versiegelungsgrade den veranlagten Werten gegenüber, zeigt sich eine Abweichung von 20 -35%. Somit können erwogene Maßnahmen entfallen und Kosten, die sich im siebenstelligen Bereich bewegen, eingespart werden.

Beispiel 4

(Strassenkataster)

Instandsetzung, Sanierung oder Erneuerung des Straßenraumes

In vielen Gemeinden/Kommunen werden Sanierungs- und Finanzierungskonzepte für Straßenbaumaßnahmen erstellt. Oftmals fehlt hierzu die Dokumentation der Schäden als Grundlage für Genehmigungsverfahren.

Lösung:

Die Erfassung der Straßenschäden und die Darstellung über ein Geoinformationssystem bietet die Möglichkeit der Schadensdokumentation (z.B. Plandokumentation). Die digitale Datenaufbereitung über eine Datenbank gibt den Kommunen die Möglichkeit einer Zustandsklassifizierung und -bewertung einzelner Straßen nach den vorhandenen Schäden. Zugleich ist damit eine Kostenübersicht verbunden für Instandsetzungs-, Sanierungs- oder Erneuerungsmaßnahmen. Laufende Baumaßnahmen sowie laufende Haushaltsplanungen werden ebenfalls mit einbezogen. Eine Prioritätenliste kann erstellt werden und Maßnahmen werden nach Art der Dringlichkeit spezifiziert.

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